Wirteverband Basel-Stadt

KMU fordern einfachere Bewilligungsverfahren

Umfrage des Gewerbeverbands Basel-Stadt

2025 hat der Gewerbeverband Basel-Stadt bei seinen Mitgliedern eine Umfrage zum Thema Bürokratie durchgeführt. Die Resultate geben einen Einblick, wo Abläufe funktionieren und wo Unternehmen im Alltag an Grenzen stossen.

Für viele Betriebe gehören Bewilligungsverfahren mittlerweile zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags. Rund zwei Drittel der teilnehmenden KMU haben in den letzten Jahren mehrere Verfahren durchlaufen. Mehr als die Hälfte gibt an, heute mehr Zeit für Bewilligungen aufzuwenden als noch vor fünf Jahren. Die durchschnittlichen Durchlaufzeiten bewegen sich je nach Verfahren zwischen einem und vier Monaten. Bau- und Nutzungsbewilligungen dauern am längsten.

Rund 60 Prozent der Rückmeldungen zeigen, dass Verfahren schwer planbar sind. Fristen verschieben sich, Unterlagen müssen mehrfach eingereicht werden oder Anforderungen ändern sich im Verlauf. Besonders Verfahren mit mehreren beteiligten Stellen erzeugen zusätzlichen Koordinationsaufwand. Viele KMU schätzen ihren jährlichen administrativen Zusatzaufwand im vierstelligen Bereich, was belegt, dass der bürokratische Aufwand für KMU inzwischen erheblich geworden ist.

Digitalisierung als Schlüssel zur Entlastung

Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede zwischen gut geführten und schlecht geführten digitalen Prozessen. Wenn Eingaben digital strukturiert sind, Daten wiederverwendet werden können und der Verlauf transparent sichtbar ist, sinkt die Bearbeitungsdauer messbar. Betriebe berichten dann von Verfahren, die innerhalb weniger Wochen abgeschlossen werden.

Fehlt diese Struktur, verlängern sich Prozesse regelmässig um mehrere Monate. Besonders oft genannt werden doppelte Datenerfassungen, fehlende Uploadmöglichkeiten, unklare Online-Formulare und fehlende Statusanzeigen. Für viele KMU ist klar: Eine verlässliche, durchgängig digitale Prozesskette würde den Aufwand deutlich reduzieren.

Was Betriebe sich wünschen

Die Erwartungen der KMU sind klar. Über 70 Prozent wünschen sich nachvollziehbare Abläufe und klare Anforderungen pro Projektphase. Rund zwei Drittel erwarten verlässliche Zeitangaben und eindeutige Ansprechpersonen. Ebenfalls häufig genannt wird der Wunsch, bereits eingereichte Daten wiederverwenden zu können, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden.

Der Gewerbeverband Basel-Stadt nutzt die Umfrage als Grundlage für den weiteren Dialog mit der Verwaltung. Ziel ist es, die Erfahrungen der KMU gezielt einzubringen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die Verfahren verständlicher, schneller und planbarer machen. Die Ergebnisse zeigen, wo Verbesserungen den grössten Nutzen für Wirtschaft und Verwaltung schaffen können.

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