Wirteverband Basel-Stadt

Ohne Entschädigungen wird es nicht gehen

Gewerbetreibende wegen Dauerbaustellen in Existenznot

Entschädigungsansprüche von Baustellengeplagten scheitern daran, dass der Schaden nicht auf «übermässige» Immissionen zurückzuführen ist, sondern auf eine ganz «normale» Bautätigkeit.

Rund um die Clarastrasse und den Claraplatz wird seit April 2023 gebaut: Es werden Tramschienen ausgewechselt, Haltestellen und Trottoirs neugestaltet, Baumrabatten angepflanzt, Kanalisationen und Leitungen saniert. Ziel ist es, die weitere Entwicklung des Gevierts zu fördern und die Clarastrasse zu einer attraktiven Geschäftsstrasse zu machen.

Obwohl die Planer Rücksicht auf das Gewerbe zu nehmen versuchen, die Zugänglichkeit möglichst gewährleisten und intensive Bauarbeiten für das Weihnachtsgeschäft sowie während der Fasnacht und der Art unterbrechen, sind die Auswirkungen auf die Gewerbetreibenden enorm.

So musste beispielsweise das Restaurant Clarastübli von Erol und Dudu Kaya mehrmals monatelange Phasen mit Einbussen von 50 Prozent und mehr hinnehmen – über das ganze Jahr 2024 lag der Umsatz 38 Prozent tiefer als 2022.

Die erschwerte Zugänglichkeit und die eingeschränkte Nutzung der Aussenterrasse schmerzen enorm, das Geschäft mit Passanten ging stark zurück und auch die Stammgäste lassen sich weniger oft blicken. Und diesen Herbst gehen die Bauarbeiten weiter!

Entschädigungsansprüche scheitern daran, dass der Schaden nicht auf «übermässige» Immissionen zurückzuführen ist, sondern auf eine ganz «normale» Bautätigkeit.

Das Ehepaar Kaya betreibt das Clarastübli seit 2017. Es gelang ihnen in den ersten Jahren, eine Stammkundschaft aufzubauen, die feine Cordon-bleus, Pizzen und Steaks zu einem erschwinglichen Preis schätzt.

Die Corona-Krise hat das Wirtepaar dank Härtefallgeldern, den kantonalen Mietzinshilfen und einem zusätzlichen Entgegenkommen des Vermieters überstanden. Nach dem Ende der Pandemie-Einschränkungen ging es wieder aufwärts. Seit zweieinhalb Jahren führen die baustellenbedingten Einbussen zurück in den Überlebenskampf.

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Erol und Dudu Kaya vom Clarastübli: Gewerbetreibende an der Clarastrasse (und anderswo) drohen an den drastischen Einbussen zugrunde zu gehen, die durch Bautätigkeiten verursacht werden.